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Kampffische mit Zwerggarnelen halten


Kampffisch Zuchtformen sind immer beliebtere Zierfische, da sich die Einzelhaltung dieser Charaktertiere etabliert hat. Auch werden sie meist in kleineren Aquarien gehalten, welche oft unter der gesetzlichen Mindestvorgabe sind, und damit passt ein Aquarium in jedes Zimmer. Doch nur ein Fisch im Aquarium ist vielen dann doch zu wenig Aktion, so dass nach geeigneter Vergesellschaftung gesucht wird.

Doch womit kann man die Zuchtformen der Betta splendens vergesellschaften?

Damit kannst du deinen Kampffisch vergesellschaften:

Natürlich solltest du keine anderen Fischarten nehmen, dennoch muss dein Betta nicht alleine bleiben. Für eine Vergesellschaftung mit einem Kampffisch sind zum Beispiel verschiedene Schnecken gut geeignet. Aber auch Zwerggarnelen werden immer wieder erwähnt, da diese ja ebenfalls in so kleinen Aquarien gehalten werden können. 

Doch dann wars das auch schon. Du hast also Schnecken und Zwerggarnelen zur Auswahl. Doch nicht mit jedem Kampffisch lassen sich diese Arten zusammenhalten. Denn eins ist sicher: Jeder Betta hat seinen eigenen Charakter, und eine Garantie, wie er gerade drauf ist, kann er dir vermutlich nicht mal selbst geben. Doch wie findest du heraus, ob dein Kampffisch mit Garnelen gehalten werden kann oder Schnecken in Ruhe lässt? 

Du kannst ihn fragen. Nein, eher nicht, es bleibt hier leider nur versuchen. Dennoch hat sich über die Jahre eine Vorgehensweise bei der Vergesellschaftung als am erfolgreichsten erwiesen. Aber auch hier, keine Garantie.

So kannst du deinen Kampffisch mit Garnelen und Schnecken halten

Wir wollen dir unsere bewährte Methode erklären, wie der Erfolg am höchsten ist, dass du einen Kampffisch erfolgreich mit Zwerggarnelen und Schnecken zusammenhalten kannst.

Als Erstes sollte dir bewusst sein, dass ein Kampffisch fast mit einem Hamster verwandt sein könnte. Alles, was er sieht, ist seins. Setzt du deinen Kampffisch ins Aquarium, dann ist das sein Revier. Sein Filter, seine Pflanzen, seine Höhle, sein Stein und alles, was nachträglich ins Aquarium kommt, ist grundsätzlich auch seins. Außer es bewegt sich, dann wird der Eindringling gefressen oder gejagt.

Natürlich kann man es nicht verallgemeinern, aber im Grundsatz ticken Kampffisch Zuchtformen genau so, wenn Ihr nicht gerade Weibchen haltet oder einen absolut faulen Sack erwischt habt (aber auch die kann man aktivieren).

Damit ist das Vorgehen eigentlich schon fast selbsterklärend.


1. Neues Aquarium mit Kampffisch und Garnelen

Wenn du gerade erst startest oder ein weiteres Becken aufsetzt um einen Kampffisch zu halten, dann solltest du am besten so planen, dass die Garnelen und Schnecken zuerst ins Aquarium einziehen. Das hat den Vorteil, dass sie so bereits ihre Verstecke suchen können. Achte auf eine ausreichend feine Bepflanzung im unteren drittel, zum Beispiel mit Bodendeckern oder Moosen.

Sobald die Pflanzen entwas gewachsen sind und die Garnelen sich gut eingelebt haben, kannst du nun dein Glück versuchen und deinen Kampffisch einsetzen. Setze ihn am besten in das Becken, während es dunkel ist, so ist er häufig deutlich ruhiger.

Am nächsten Tag kannst du dann vor dem Becken verweilen und ihn sowie das Verhalten im Bezug auf die Garnelen beobachten. Vielleicht fütterst du ihn etwas aus der Pinzette oder Pipette und lenkst so von den Garnelen weiter ab. 

Damit brauchst du zwar oft etwas mehr Geduld, bis dein Betta einziehen kann, aber du kannst die Vergesellschaftung so oft erfolgreich durchführen.


2. Bestehendes Kampffischbecken und Garnelen einsetzen

Wenn du bereits ein Aquarium hast und in diesem dein Kampffisch schwimmt, dann wird es etwas "aufwendiger" wenn du Garnelen oder Schnecken dazu setzen willst. Wobei es immer relativ ist. 

Auch hier gilt natürlich, alles was dein Kampffisch kennt ist seins und alles was nachträglich von oben kommt ist ein Feind oder Futter. Was bedeutet das also für dich? Entweder setzt du ein zweites Becken auf und startest in dem Verfahren oben, oder versuchst es auf diese weiße, mit der auch wir gute Erfahrung gemacht haben. 

Leider heißt es damit, einmal kahlschlack, weshalb sich das anbietet, wenn Ihr das Becken eh umgestalten wollt. oHier solltet ihr das bestehende Aquarium am besten einmal umgestaltet werden, damit ihr quasi ein neues Revier schafft. Euren Kampffisch fangt ihr dafür vorher raus und hältert ihn daweile in einer Box oder ähnlichem zwischen. 

Setzt nach dem Umgestalten eure Garnelen und Schnecken ein, wartet dann jedoch ca. 24h, bis sich alle Tiere im Becken zurecht finden und setzt erst dann euren Kampffisch wieder zurück. Nun habt ihr ihn natürlich ordentlich geärgert und deshalb sollten unbedingt Gerbstoffe ins Aquarium gegeben werden und er mit entsprechenden Lebendfutter belohnt. Klingt fast wie mit einem Hund arbeiten, aber ja, so ähnlich ticken auch Bettas. 

Nun gut beobachten und hoffen das er sie aktzeptiert. Auch hier auf ausrechend kleine Verstecke achten. 

Beide Vorgehen hatten bisher immer rund 80% Erfolg. Aber eine Garantie gibt es nicht, ob euer Betta eine ruhige Persönlichkeit hat oder eher der Obermacker ist, ist leider nicht immer gleich sichtbar. 

Zwerggarnelen und Schnecken

Viele Tiere reagieren auf eine Farbe mit Angriffshaltung. Diese solltest du auch bei einem Kampffisch vermeiden. Das ist die Farbe Rot. Du solltest also keine Schnecken mit langen roten Fühlern einsetzen (Posthornschnecke) oder Garnelen, die intensiv rot sind (Red Sakura, Bloody Marry). Red Fire oder Red Rili können funktionieren, da sie nicht so intensiv rot sind. Aber am besten nehmt ihr andere tolle Farben wie Blau, Gelb, Grün und alle weiteren. Achtet darauf, dass es Neocaridina-Arten sind oder Sulawesi-Inlandsgarnelen, da die Weichwassergarnelen und Zuchtformen der Caridina häufig nicht mit den Werten eines Kampffisches zusammenpassen. Bei den Schnecken bedenkt eure Beckengröße und vermeidet intensiv lange Fühler. Hier funktionieren kleinere Turmdeckelschneckenarten, Posthornschnecken und einige andere auch.

Und damit wünschen wir euch viel Erfolg und Freude mit eurem Betta und dem Versuch, ihn mit Garnelen zu halten.